Kleegras, (noch) kein Käse

Kleegras spielt in den lokalen Kreisläufen eine wichtige Rolle: Z.B. nach dem Getreideanbau wird Klee angesät. Dieser deckt den Boden schnell ab und verhindert neben Erdabtrag (Erosion) auch die Auswaschung von Stickstoff in tiefere Bodenschichten. Doch auf den Kleewurzeln wachsen auch kleinste Knöllchenbakterien: Diese können den gasförmigen Stickstoff aus der Bodenluft in eine mineralische Form umwandeln. Nur in dieser Form ist es den Pflanzen möglich, diesen Hauptnährstoff über ihre Wurzeln aufzunehmen und für das Pflanzenwachstum verfügbar zu machen.

Was zuerst winzig und versteckt beginnt, lässt üppige Kleematten heranwachsen. Von den Kühen kann das Kleegras gut verdaut und nicht zuletzt zu Milcheiweiss verwandelt werden. Da wir Menschen diese Proteine mit dem Käsen aus der Milch holen können, steht Klee nicht selten am Anfang einer langen Wertschöpfungskette.

Mit der Kleesaat angefangen wurde in unserer Gegend vor ungefähr 200 Jahren. In den Anfängen dürfte der Versuchsbetrieb Murhof des Klosters St. Urban eine wichtige Rolle gespielt haben. Doch auch Einzelpersonen wie Jakob Käser vom Stock (1806-1878) waren bemüht, der grossen Armut in der Region durch neue landwirtschaftliche Techniken in der Landwirtschaft entgegen zu treten. Dass dies gelang zeigt die lange Geschichte der Dorfchäsi Melchnau: Sie wurde 1843 gegründet und steigerte die verarbeitete Milchmenge kontinuierlich bis in die heutige Zeit. Heute wird aus dem heimischen Kleegras vor allem Emmentaler für den englischen Markt.
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Dorfchäsi Melchnau